Wieder in heimischen Gefilden…
seit gestern Morgen sind wir wieder aus Dänemark zurück. Ich weiß nicht, ob es der wieder einkehrende Alltag ist… die Umstellung in einen neuen Trott…oder die Tatsache, dass ich meine Medis nun zwei Wochen nicht genommen habe.
Fakt ist… so richtig gut geht es mir nicht. Ich bin von Grund auf genervt…gereizt und habe eine ziemlich negative und düstere Stimmung.
Dänemark hat mir gut getan. Einfach raus…viel Natur … wenig Menschen auf engem Raum, so wie es hier ist. Zusätzlich waren wir wirklich jeden Tag unterwegs. Am Meer, am Fjord, in den kleinen Städten… in der Kulisse dieser wunderbaren Landschaft vergisst man viel.
Nun, wieder hier hat sich das Blatt gewandelt. Ich versinke in meiner dunklen Kammer… ohne Antrieb und Sinn. Es ist Leere die vorherrscht… und es fühlt sich irgendwie richtig an. Ich kämpfe nicht dagegen an… ich versuche diese Leere in all ihren dunklen Facetten zu spüren und lasse mich ins schwarze nichts fallen. Ich hasse und liebe diese Seite von mir gleichermaßen. Es fühlt sich vertraut an.
Zu stark um zu bleiben und zu schwach um zu gehen… Und nein, ich denke nicht darüber nach mir das Leben zu nehmen! Das ist für mich, nach wie vor, keine Option!(Vielmehr geht es um das Leben und die Partnerschaft wie ich sie jetzt grad lebe/führe…)
Ich weiß weder was ich will, noch weiß ich was das (vermeintlich) Richtige ist. Will ich ausbrechen weil es mir nicht gut tut… oder fühle ich mich nur nicht gut und glaube deswegen ausbrechen zu müssen ( und verliere dann etwas Gutes)? Was war zuerst da? Das Ei oder das Huhn?
Das die Rahmenbedingungen unseres Lebens nur eine untergeordneten Stellenwert haben, hat mir gestern die Nachricht über den Suicid einer zerrissenen Seele in Erinnerung gerufen. Der Musiker und Frontmann der Band Linkin Park…Chester Bennington (41 Jahre) hat sich gestern in der Scheune seines Anwesens erhängt. Er hinterlässt neben einem Haufen Geld auch eine Frau und sechs (!) Kinder.
Ich las heute in einem Artikel, dass er über seine Kinder gesagt haben soll: „ Ich mag keine Menschen- also mache ich mir meine Freunde selbst.“ Solch eine Aussage lässt erahnen wie zerrissen dieser Mensch wirklich war. Ebenso wie viele der Liedtexte die er zu Lebzeiten schrieb. Chester Bennington wurde nach eigenen Angaben als Kind von einem Freund der Familie missbraucht. Den Rest machten nach und seit der Trennung seiner Eltern Depressionen, Drogen und Alkohol.
Er kämpfte trotz Ruhm und Wohlstand sein ganzes Leben lang gegen die Dämonen in sich selbst… und zerbrach irgendwann daran.
Makaber, dass solch gezeichnete Menschen durch ihr verkorkstes Seelenleben und die daraus resultierenden Texte zu einem Sprachrohr für millionen andere zerrissener und verletzter werden und sie dennoch den Kampf allein verlieren. Auch Geld und eine selbst gebastelte Familie können einem nicht helfen. Auch Jahre und Jahrzehnte können manch eine Wunde nicht heilen. Die Rettung liegt ausschließlich in einem selbst…
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