Teil I: Die Reeperbahn, der „kleine Junge“ und der Ex…

Das Konzert und die anschließende Nacht auf der Reeperbahn waren gradezu legendär.
Dadurch das die Örtlichkeit des Konzertes mit grade mal 300 Personen gradezu intim war haben wir nach dem der Größte Mopp schon weg war quasi mit Vorband und Band noch das ein oder andere Astra getrunken.  Und Fotos von mir im Arm des Frontmanns gibt es nun auch. Ja, da werde ich auch mit 30 noch zu einem kleinen Grupie - er ist aber auch ein Tier von Mann..! ;-)
Wir haben uns mit einer 5-köpfigen Gruppe von jungen Burschen (22-24 , der eine war 28 Jahre alt) aus Cottbus zusammengetan und sind mit ihnen über die Reeperbahn gezogen. Die Chemie hat gestimmt und wir hatten einen Heidenspaß!
Da im Bezug auf meinen Ex alles ganz zwanglos und lässig war, genoss ich etwas die Aufmerksamkeit der Jungs und flirtete etwas rum. Grade zu fürsorglich wurde ich mit Getränken, Kosenamen und netten Unterhaltungen versorgt. Ihr könnt euch vorstellen - ich habe es genossen.
Der „kleine Junge“ - der er aufgrund seines Alters, trotz langer Haare und Bart war, legte mir unterwegs seine Lederjacke um die Schultern. Was wirklich süß war… ich fror ja nicht einmal …(er dagegen im Anschluss schon). Er war interessant, da er sich im Gegensatz zu den anderen fast schüchtern benahm. Ich ging einige Male relativ offensiv auf ihn zu, was ihm jedes Mal etwas verunsicherte aber auch gefiel.
Um nun nicht weiter auf die Folter zu spannen … nein, es ist nicht wirklich etwas passiert. Er war nicht nur niedlich und schüchtern, sondern auch noch richtig anständig.
Nach einigen Berührungen und Momenten, in denen man das Gefallen am anderen bekundete … einigen doch erstaunlich leidenschaftlichen Küssen … stotterte er das, dass ja alles keinen Sinn machen würde, weil ja über 300km zwischen uns liegen würden … dann ging er …
…Wie lieb und anständig … keine Spur von dem Gedanken eines One-Night-Stands … damit hat er mich wirklich beeindruckt!
Das bekam mein Ex zwar nicht mit, aber die Flirtereien nahm er halbwegs gelassen hin. Als man dann um vier Uhr im Hotelbett lag, geschah nichts.
Den kompletten Folgetag verbrachten wir damit uns Hamburg anzuschauen…
Ich hatte gute Laune und schmunzelte noch das ein oder andere Mal über die vergangene Nacht in mich hinein. Doch meine Laune änderte sich schlagartig, als er irgendwann - mehr beiläufig sagte- ich solle mich nicht so an die Männer schmeißen, das würde ein schlechtes Bild von mir machen.
Er schaffte es mit diesem einen Satz die „andere Seite“ ­-in dem Fall die vernünftige- in mir anzusprechen … meine Laune war schlagartig auf dem Nullpunkt! Er sagte das auch nicht aus Eifersucht … dafür kenne ich ihn lang genug um das herauszuhören, ­nein es war viel schlimmer … es war Besorgnis darum das andere schlecht von mir denken könnten, obwohl ich ja eine „so liebe und tolle“ bin und Besseres verdient habe. Nun fühlte ich mich mies … und die Tatsache das ­ich es tat nervte mich. Warum sollte mir nach allem nicht auch erlaubt sein meinen Spaß zu haben … mein Leben zu genießen … alles was vorher wichtig war gehört zur Vergangenheit … warum sollte ich also nicht …
Aber es kam an dem Tag noch viel schlimmer … er ­schaffte es mir Ersthaft wehzutun. Ich dachte ich wäre inzwischen so weit … Abstand zu allem zu haben … Ich dachte nicht, dass er mich noch mal so umhauen könnte … Ich möchte nicht näher auf das „Was“ eingehen … Aber es ist so viel zu sagen. Es ging um eine andere Frau. Es ging mir sehr sehr schlecht … auch, weil es so unerwartet für mich war, dass ich so heftig reagiert habe. Ich dachte es wäre ok …
Die drei Stunden Rückfahrt wurden sehr sehr lang. Miteinander reden funktionierte nicht. Mir ging es scheiße und ihm ging es scheiße, weil es mir scheiße ging. Auch wenn er das nicht zugegeben hätte … Er litt auch wieder unter starken Magenschmerzen …
Eigentlich sollte man meinen … ok, dann sind jetzt zumindest endlich alle Fronten geklärt. Es ist für alle Beteiligten klar, dass es kein zurück mehr gibt und da nicht noch mehr Gefühle im Spiel sind …
Aber jeder, der das Drama hier erlebt weiß, dass ein klarer Strich zwischen uns anscheinend zu einfach wäre.
Am nächsten Tag rief er schon früh an und wollte wissen, ob es mir gut geht. Ich erklärte ihm, dass es mir gut gehen würde. Ich sagte, dass ich ja wolle, dass es ihm gut geht und er glücklich ist und das es mir leidtun würde, dass ich so reagiert habe und es für mich selbst überraschend war. Was er alles sagte, kann ich gar nicht so alles im Detail wiedergeben … nur, dass es hieß, ich solle das mit „ihr“ nicht überbewerten … er wäre ja mit mir nach Hamburg gefahren, was ja einiges über seine Prioritäten aussagen würde … solche Dinge. Genau das, was wieder alles in diesen Status „jenseits von Gut und Böse“ hebt. Nicht zusammen - aber auch alles andere als wirklich getrennt.
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der imperialist, 28. Mär 15
Wenn ich mich kurz vorstellen dürfte. Ich bin auch fürchterlich anständig!!! Anständig ist mein zweiter Vorname.

hopeandhopeless, 28. Mär 15
So so, soll ich dir das jetzt glauben mein Lieber... ich weiß ja nicht... ;o)