Dienstag, 1. November 2016
Montag vor drei Wochen...
hat die Pre-Gruppe in der Traumaklinik begonnen.

Ich war jetzt drei Mal da. Immer Montags von 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr.

Es ist eine Gruppentherapie bei der es nicht um die "Geschichten" der einzelnen Patienten geht sondern um das Thema "Trauma" im allgemeinen. Es soll Wissen vermittelt werden um das was ist besser zu verstehen und Praktisches an die Hand zu gegeben um zu lernen mit den Auswirkungen umgehen zu können.

Der Assistenzarzt, der die Gruppe leitet ist ganz nett. Sehr Lustig, da er optisch etwas für jeden mit Vorurteilen gegenüber Ärzten aus diesem Tätigkeitsfeld ist. Jung, Brille, lange Haare ( etwa Kinn lang) die lockig und zerzaust aussehen gekrönt von bunten Strickpullovern. Wenn ich nicht wüsste welches Jahr wir haben würde ich sagen ein 68er wie er im Buche steht.

Trotzdem tatsächlich sehr nett und kompetent (zumindest scheint es auf mich so). Und solange von mir nicht erwartet wird meinen Namen zu tanzen ist alles gut. ;o)

Bislang haben wir uns mit folgenden Themen beschäftigt;

Normalfunktion und "Fehlfunktion" von Hippocampus, Mandelkern und Präfrontalem Cortex.

Medikamente (Aufklärung und Austausch von Erfahrungen)

Welche Arten von Psychotherapie gibt es (Aufklärung und Austausch von Erfahrungen).


Vieles kannte ich schon, aber auf einiges wurde halt noch mal anders bzw. genauer eingegangen ... und vor allem hat man die Möglichkeit auch einfach mal gezielt Fragen zu stellen, die einem auch umgehend beantwortet werden.

Und obwohl ich mich eigentlich doch eher und lieber zurück ziehe ... für mich allein und mit mir allein bin ist diese Gruppe mit Menschen die unter der gleichen psychischen Erkrankung leiden ... eine neue Erfahrung. Ich meine... man kann niemandem der nicht selbst betroffen ist plausibel machen was es heißt... und wie es sich anfühlt. Und auf einmal sitzt du zwischen Menschen denen es genau so oder ähnlich geht.
Ich weiß nicht ob es daran liegt oder nun durch Zufall der Mischung von Menschen in dieser Gruppe. Aber irgendwie waren und sind alle von Beginn an sehr offen und locker im Umgang miteinander. Kein "Bla bla" ... jeder spricht ohne großes Zögern offen Dinge aus die er in der "Freien Wildbahn" wahrscheinlich nicht so selbstverständlich in einer Runde von Menschen ausplaudern würde..

Wobei... wenn ich genauer darüber nachdenke... eigentlich trat dieses Phänomen selbst unter fremden Patienten im Rauchereckchen auf. Ich kam als fremde zu bestehenden Grüppchen und entweder führte man... doch relativ private Gespräche einfach unbehelligt fort oder fragte mich ganz unverblümt aus. Eine komische Situation irgendwie.

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht. Von den rauchenden Patienten versicherten mir gleich mehrere, dass es eine gute Entscheidung wäre stationär in diese Klinik zu kommen und das es sie persönlich sehr weitergebracht hätte.

Ich pendele im Bezug auf die Therapie immer und immer wieder hin und her.

Es ist gut diese Therapie zu machen ..........Eigentlich brauchst du das doch gar nicht, zur Zeit ist doch alles ok.
Keine Ahnung... einfach weiter machen und durchziehen... von mal zu mal ... einen Schritt nach dem nächsten und schauen was passiert.

In diesem Sinne... gute Nacht.
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